Romantische Landschaft mit Menschenopfer

Romantische Landschaft mit Menschenopfer
Weißt Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt...

Donnerstag, 26. September 2013

‘Wer nicht wählt, unterstützt das System’? Oh, Izzatso?


Auf dem Blog mit der Adresse:

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2013/09/wer-nicht-wahlt-unterstutzt-das-system.html

eines ‘politisch engagierten’ Bloggers mit großem aufklärerischem Ehrgeiz, und vielleicht ebenso großer Entschlossenheit zur Kontrolle über ihm nicht genehme Kommentare oder Antworten, dessen Überlegungen ich indessen dennoch gelegentlich mit Interesse einsehe, dem ich auch mittels eines Eintrags in diesem Blog ‘folge’, indessen er sich die Mühe nicht macht, diesem hier – eine oft zu registrierende Unilinearität unter ‘engagierten Bloggern’, die man auch als ‘Konzentriertheit’ ansehen mag, aber auch als autistisches Missverständnis dessen, was Kommunikation heißt oder besser bedeutet - zu ‘folgen’, findet sich folgender Eintrag:


Wer nicht wählt, unterstützt das System

 

Freitag, 20. September 2013 , von Freeman um 16:00

 

Schon seit Jahren beziehe ich die Stellung, jeder soll wählen gehen und sein Wahlrecht ausüben. Das ist der ganze Sinn einer Demokratie. Ich mache diese Aussage weil 70 Prozent meiner Leser aus Deutschland kommen, ich von vielen Lesern um meine Meinung gefragt werde und die Bundestagswahl am Sonntag vor der Tür steht. Umgekehrt sage ich, jeder der dazu aufruft die Wahl zu boykottieren, ist entweder strohdumm, weil er das deutsche Wahlrecht nicht versteht, oder er arbeitet für das System. So knall hart drücke ich es aus und es ist mir egal ob manche Leute sich dabei angesprochen fühlen.

 

Wer wählen geht, unterstützt das kleinste Übel. Wer nicht wählen geht, unterstützt mit seinem Boykott das größte Übel. Wie blöd muss man sein um das zu tun? Ich warne ausdrücklich vor all denen die sagen, man soll nicht zur Wahl gehen. Damit entlarven sich die Scharlatane. Ihre Behauptung, mit einer Stimmabgabe legitimiert man das System, ist komplett falsch. Genau das Gegenteil ist der Fall. Jeder Nichtwähler stimmt für die Mehrheit, sprich für die Blockparteien und hilft damit der Status Quo erhalten bleibt. Der Grund ist ganz einfach. Da es in Deutschland keine Mindestwahl-Beteiligung gibt, könnten theoretisch alle Wahlberechtigten die Wahl boykottieren, bis auf einen Wähler, dann würde seine Stimme maßgebend sein. Dieser eine gültige Wahlzettel würde die Entscheidung aller anderen 80 Mio Bürger repräsentieren. Die Behauptung, eine niedrige Wahlbeteiligung unter 50, 40 oder 30 Prozent würde das Resultat in Frage stellen und die Gewinner keinen legitimen Regierungsauftrag geben, ist falsch. Es ist völlig Wurst wie hoch die Stimmbeteiligung ist, wer prozentual die Mehrheit hat, der hat gewonnen und der regiert. Die Wahlbeteiligung ist rein statistisch, völlig irrelevant und hat reell keinen Einfluss.

Wer also nicht wählen geht unterstützt die deutsche Einheitspartei, die grün-schwarz-rot-gelben Landesverräter. Besser ist es wenigstens einer der kleinen Parteien zu wählen, die einige Programmpunkte haben die gut sind, wie zum Beispiel, sich gegen einen Krieg ausgesprochen zu haben. Man muss pragmatisch denken über das was jetzt gerade wichtig ist. Wir stehen vor einem III. Weltkrieg und der muss verhindert werden.

Alleine eine Stärkung der Kleinen und damit Einzug in den Bundestag würde die Kräfteverhältnisse komplett verändern. Sie würden in den Ausschüssen sitzen und mitbestimmen, denn dort werden alle Entscheidungen getroffen und Gesetze beschlossen. Dann können die Großen nicht mehr machen was sie wollen. Was noch dazu kommt, wer sein Wahlrecht nicht ausübt beleidigt all diejenigen die vor einem Jahrhundert dafür gekämpft und sogar ihr Leben geopfert haben. Was müssen die sich denken wenn sie sehen könnten, ihr Kampf war umsonst und das Wahlrecht wird heute achtlos auf den Müll geschmissen. In anderen Ländern wäre man froh man könnte überhaupt wählen. Diejenigen die sagen, wählen bringt eh nichts, bewirken genau das, es wird sich eben nichts ändern. Wer

aber wählt hat wenigstens den Versuch gemacht damit sich was ändert. Wie heisst der Spruch? Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren. Wer wählt kann was verändern. Wer nicht wählt verändert gar nichts. Wer nicht wählt entmündigt sich selber, stellt sich selber ins Abseits und lässt andere über sich bestimmen. So jemand kann man nicht ernst nehmen. Diese trotzige Einstellung erwartet man von einem unreifen Kind, aber nicht von jemand der von sich behauptet, er wäre erwachsen und will an der Gesellschaft was ändern. Und wer sagt, man kann überhaupt keine Partei wählen, dem stelle ich die Frage, warum habt ihr euch nicht zur Wahl aufgestellt als Kandidaten? Kann jeder machen. Große Töne immer spucken wie schlecht alles ist und dann keine staatsbürgerliche Verantwortung übernehmen. Wenn alle Politiker korrupt sind, dann macht es doch besser. Überzeugt die Leute von eurem Programm und lasst euch wählen. Wählen alleine ist aber zu wenig, sondern man muss auch im täglichen Leben eine Wahl treffen. Nämlich, welchen Beruf übt man aus, für wen will man arbeiten, wo gibt man sein Geld aus, welche Produkte kauft man, mit wem will man sich umgeben, was für ein Leben will man führen, welche Werte hat man. Das bedingt das man was tut und sich selber, seine Handlungen und seine Umwelt verändert.Die Welt will man verändern, dabei wollen die meisten nicht mal sich selber verändern. Da fängst doch schon an. Der Hauptgrund warum die Welt so ist wie sie ist liegt an den Defätisten, an denen die aufgeben, immer einen Grund suchen nichts zu tun, überall ein Haar in der Suppe finden und nur rummaulen. Mann hab’ ich solche Typen satt. Nur wer was tut verdient Respekt. Deswegen, reißt euch zusammen und geht am Sonntag ins Wahllokal.

----------------------------

Hier weiterlesen: Alles Schall und Rauch: Wer nicht wählt, unterstützt das System http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2013/09/wer-nicht-wahlt-unterstutzt-das-system.html#ixzz2fzkCAaQa

*****

Was heißt eigentlich ‘wählen’ bzw. ‘wählen gehen’?

Da der zitierte Blog den möglichen Kommentar durch die festgelegte Länge des ‘erlaubten Kommentars zensiert, und ich mich nicht damit befassen will, mich mit dieser Art der Chefredaktion herumzuschlagen, trage ich die folgenden Überlegungen, die auch die Kommentare betreffen, insofern sie sich in dem hier betrachteten Sprach- bzw. Wortgebrauch bewegen, hier ein:

Es mag informativ sein, etwas zur Klärung dessen zu sagen, was 'wählen' bzw. 'wählen gehen' im Kontext eines grundsätzlich durchgesetzten politischen 'Wahlrechts' bedeuten, und zwar vor dem Hintergrund der Einsichten der Theorie der Entscheidung. Es ist zunächst ähnlich mit dem, was 'Kommunikation' in einer netzartigen Struktur bedeutet, von der die soziale ein Fall ist. Man kann nicht nicht kommunizieren. Auch die 'Nichtkommunikation' ist eine Kommunikation, insofern sie eine Information ist, bereits im rein signaltechnischen Sinne, in dem das Ausbleiben eines in einem definierten Zeichensatzes oder Code vorgesehenen Zeichens (z. B. auch das 'Leerzeichen') eine Information und damit eine Kommunikation ist.

Ganz so ist es auch mit einer 'Wahl' aus unterschiedlichen Möglichkeiten in einem durch ein System (im genauen Sinne) definierten Katalogs. Entscheidungstheoretisch ist damit Entscheiden und Nichtentscheiden das Insgesamt dessen, was und worüber entschieden werden kann.Systematisch ist also in einem System, das durch ein 'Wahlrecht' (oder sogar durch eine 'Wahlpflicht') vordefiniert ist,'Nichtwählen' de facto unmöglich. Auch 'Nichtwählen' ist de facto systemtheoretisch eine Wahl. Im Franchsisesystem der USA muss man sich zunächst als 'Wähler' eintragen lassen. Man kann es auch lassen. Damit trifft man eine Wahl, man entscheidet. Hat man sich eingetragen oder eintragen lassen, dann kann man ggf. ein Wahllokal aufsuchen oder es lassen. Auch das ist eine Wahl, eine Entscheidung. Sucht man es (ggf.) auf, dann wird den Grundsätzen der Entscheidungstheorie und -praxis dadurch Rechnung getragen, dass auf dem ballot-Formular der Eintrag vorgesehen ist, der den Titel trägt: 'none of the above', womit man alle vorgeschlagenen Bewerbungen einer Person oder einer politischen Gruppe verneint, negiert. Das muss so vorgesehen werden, weil es andernfalls darauf hinausliefe, dass man gezwungen würde, sich FÜR eine der vorgesehenen Personen oder Gruppierungen ZU ENTSCHEIDEN. Das aber liefe auf eine Verneinung, eine Verweigerung einer im franchise-system der politischen Entscheidung unbedingt vorzusehende Entscheidungsmöglichkeit hinaus, und damit auf eine Verweigerung einer bestimmten Entscheidungsmöglichkeit, eine Coupierung, Beschneidung des Entscheidungsrechts das Einzelnen, und damit auf einen sei es auch stillschweigenden coup d' etat, einen in das Franchise-System eingebauten Staatsstreich.

Daraus ergibt sich Weiteres. Es betrifft die Formel 'wählen GEHEN'. In diesem Formelfragment ist ein grundsätzlicher Irrtum sozusagen codifiziert, der entscheidungstheoretisch betrachtet widersprüchlich, wenn auch nicht 'sinnleer' ist. Das ist noch zu betrachten.

Zunächst ist 'eine Wahl treffen', 'wählen' entscheidungstheoretisch betrachtet die Auswahl aus einem Katalog von Möglichkeiten durch und mittels Entscheidung. Die Entscheidung bejaht Einiges oder Eines und scheidet damit Anderes aus, wenigstens zunächst und zum Zeitpunkt der Entscheidung. 'Entscheidung' ist kein Vorgang im Raum, sondern zu einem Zeitpunkt, der Vergangenheit, als einen Möglichkeitshorizont, von einer mit der Gegenwart der Entscheidung eröffneten Zukunftshorizont trennt, der zugleich mindestens vorerst und bis zu weiterer Entscheidung verengt ist gegenüber dem Horizont der durch Entscheidung selektiv offenen Vergangenheit.

Im klassischen Griechisch ist dieser eigenartigen Zeitstrukturierung durch Entscheidung durch eine ausgezeichnete und in der Philosophie der Griechen, der Mutter aller politischen Theorie und Reflexion, eigens vorgesehenen grammatischen Form Rechnung getragen, die sich im Sanskrit, das über MEHR grammatische Formen der Flexion des Verbs verfügt als das Griechische, bezeichnend genug NICHT findet. Diese Form der Flexion des Verbs ist der AORIST. Er bezeichnet eine einmalige, zu einem bestimmten Zeitpunkt, dem ausgezeichneten Augenblick (kairos) sich ereignende Entscheidung, eine Handlung oder ein Ereignis. Von dieser Art ist 'eine Wahl treffen', 'wählen' im Sinne einer Handlung, die die Entscheidung ist. Insofern es eine 'Handlung' ist, ist dies indessen keine Handlung im physischen Raum, sondern ein kognitives Ereignis, eben Ent-Scheidung, die selektive Auswahl aus Möglichkeiten und deren definitiver Abschluss.

Daher ist 'wählen gehen' eine suggestive Formel, aber keine den Sachverhalt und die mögliche Tatsache der Entscheidung betreffende. Sie soll suggerieren, das 'Entscheidung' eine Bewegung im physischen Raum sei und entspricht so gesehen einer suggestiven Nötigung in einer erkennbaren politischen Steuerungsabsicht,

und dies macht ihren 'Sinn' aus. 'Man' soll sich, unter dem Eindruck der angelernten und insinuierten 'politischen Bildung', einer Massenkonditionierung durch die verstaatlichte Erziehung, blind und ohne Bewusstsein und wirkliche Kenntnis des wirklichen Sachverhalts 'Entscheidung', also 'eine Wahl treffen' aus definierten oder bekannten Möglichkeiten in einem bestimmten Kontext, 'verhalten', und zwar derart, dass 'man', ohne es zu wissen, das Erscheinen an einem bestimmten Ort, die 'Identi-Fizierung' (im Gegensatz zu

dem, was ‘Identität’ der Sache nach meint, ein trotz und gegen die ‘Identität’ des Wortstamms ganz und gar der Identität, die beim Vorgang des ‘Identi-Fizieren’, zumal durch einen an dieser interessierten Feststellung für die Zwecke des Anderes, nicht die geringste Rolle spielt und gar nicht interessiert, Anderes und Entgegengesetztes. Anders gesagt: Die Identifizierung hat gerade kein Interesse an der Identität des Identi-Fizierten, sondern nur und ausschließlich daran, was das Identifizierte für die Identifikation ist.) und die Registrierung durch einen organisierten Apparat, das Ankreuzen eines 'items' auf einem Zettel, also durch eine Reihe von Bewegungen in einem physischen Raum, und die Ausführung dieser und jener praktischer Bedienungsanweisungen apparatetechnischer Art, quasiautomatisch gleichsetzt mit 'eine Wahl treffen', also Entscheiden. Es so zu insinuieren mag erfolgreich sein oder nicht (mit den entsprechenden Folgen). Es beruht aber nicht auf einer Einsicht in den Zusammenhang von 'Entscheiden', sondern auf einem problemlos ersichtlichen, beabsichtigten oder unbeabsichtigten Irrtum gerade in Bezug auf den Zusammenhang oder Kontext, das System von und den Vorgang von 'Entscheidung'.

Entscheiden ist ein Vorgang im Kontext des Urteils, von Urteilen und Urteilsvermögen. Der Zusammenhang ist einer von Bedeutungen, also nicht räumlich, wenn auch im Strom der Zeit, in dem Entscheidung ausgezeichnete Momente, Zeitpunkte setzt.

'Wählen', 'Entscheiden' ist kein Vorgang im (physischen) Raum, hat also keinen Zusammenhang mit einer Bewegung im Raum. Daher ist 'wählen gehen' entscheidungstheoretisch sinnlos, wenn auch nicht 'politisch sinnleer', sondern gerade ‘politisch’ hochgradig ideologisch im Sinne gegenaufklärerischer und antimoderner Versuche, Glaubenssurrogate durch die Hintertür der ‘politischen Bildung’, besser: Massenkonditionierung, mittels metaphorisierter Klischees im öffentlichen Gerede so einzuführen, dass sie, ohne dass dies bemerkt wird und damit reflektierbar, die Grenzen dessen, was gedacht werden kann, festlegen auf einen bestimmten Rahmen, der das Urteilsvermögen derer verkrüppelt und verstümmelt, die sich der Implikationen dieser Klischees bedienen (müssen, mangels Alternativen) um zu einem Ausdruck dessen zu gelangen, was sie zu artikulieren wünschen mögen, und ohne sich der unbewussten Voraussetzungen ihrer bewussten Versuche, sich der Wirklichkeit zu bemächtigen bzw. sich eine zu geben, versichern zu können im Sinne dessen, was aus ihnen und an ihnen zur Artikulation drängen mag. Denn die Insinuation bzw. der 'Irrtum', der diese Formel generiert, und die Folgen, die dieser Irrtum haben kann, sind ersichtlich.

Ebenso wenig ist 'Entscheiden' gleichzusetzen mit der Erscheinung an einem bestimmten Ort, einer Registrierung oder Identi-Fizierung durch Organisationen oder die Ausführung von bestimmten mechanischen Aktionen.

Der 'Kon-Text' von 'Entscheiden' ist 'Urteilen', also semantischer Art. Insofern ist auch der Ausdruck ‘Kontext’ für ‘Zusammenhang’, ‘System’ hier richtig. Der Systemzusammenhang ist zunächst ein semantischer. Es kann Folgen der Entscheidung geben, die eine Bewegung im Raum, das Erscheinen an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt, das Ausführen bestimmter Aktionen nach sich zieht, aber das sich Folgen, die sich aus der Eigenart und 'Logik' der Entscheidung ergeben.

Es kann, vor allem im Zusammenhang der Aufklärungsabsicht, die sich aus politischer Reflexion, besser, einer Reflexion des Politischen darum bemühen, Wissen und Entscheidungshilfen anzubieten, hilfreich sein, sich dieser grundlegenden Zusammenhänge zu versichern, die mit dem zu tun haben, was es bedeutet (!) 'eine Wahl zu treffen'.

Damit ist auch gesagt, was es bedeutet, zu sagen, man 'boykottiere eine Wahl', man 'ginge nicht wählen', oder was die Bezeichnung 'Nichtwähler' bedeuten. Sie manifestieren die Verbreitung entscheidungstheoretischer Unkenntnis des eigenen oder des Entscheidens Anderer, und unterhalten diese Irrtümer teils auf eigene Kosten, teils um willen der Irreführung Anderer oder beides. Das zu übernehmen ist gleichbedeutend mit der Verbreitung eines Virus, der nervöse Systeme befällt und hochkontagiös ist, wo das Immunsystem mit dem Namen 'Das Urteilsvermögen', Urteilskraft, versagt. Es ist ein 'mentaler Retrovirus'.

Das ist keine 'Belehrung'. Es ist ein Vorschlag zur Reflexion auf eine verbreitete politische Ideologie, die sich als 'politische Bildung' eingekleidet hat. Es ist notwendig sich dessen zu versichern, im Namen der richtigen Entscheidung worin immer diese dann besteht. Zudem verbessert es die Verständigung unter den politisch Bewussten und Aktiven.

:-)

“Jeder soll' (!) 'wählen gehen' “, ist also nichts als der durch den Kommentar ('Jeder soll...') nur noch einmal iterierte und nunmehr mit der Autorität des Befehles verstärkte Bedeutung dessen, was 'wählen gehen' unter Unterlaufung des Bewusstseins und des Urteilsvermögens unbewusst zu insinuieren versucht, mit den Mitteln der 'politischen Bildung'. In einem System, das politische Wahlen vorsieht, trifft jeder zur Teilnahme an dem Vorgang des ‘Wählens’ im politischen Sinne der Beteiligung an einem System, das solche Wahlen vorsieht, eo ipso in jedem anstehenden Fall eine Wahl, er/sie entscheidet, so oder so. Denn ‘Nichtentscheiden’ oder ‘Andersentscheiden’ ist auch entscheiden. Es gibt da keine systemexternen Bezugsgrößen. Und die quasiautomatische Ausrichtung der Meinung dazu an den öffentlichen Sprachregelungen zeigt nichts als die blinde Abhängigkeit oft gerade von dem Wogegen, wogegen sich die in u. U. Anspruch genommene aufklärerische Absicht und die vermeintliche reflexive Belehrtheit des irrtümlich für das eigene Urteil gehaltenen Erlebens einer in der Tat reflexiv nur gespiegelten Wirklichkeitswahrnehmung unterhalb des in Anspruch genommenen Urteilsvermögens wendet, mit dem unvermeidlichen Resultat, dass bestenfalls Koinzidenzen resultieren wo das Urteil Erkenntnis und bewusste Entscheidung, zumal zum Besseren anstreben mag.

Die daran anknüpfenden Ausführungen sind sich selbst angesichts der garantierten Freiheit der Entscheidung und des Urteils, also des Anspruchs auf den Gebrauch des eigenen Verstandes im Sinne von Kants Aufsatz: 'Was ist Aufklärung?' (sapere aude!), verurteilende Emanationen einer aggressiven und denunziatorischen Pädagogik, deren klar erkennbarer Kern totalitär ist und eine seelisch-intellektuelle Verfassung manifestiert und dokumentiert, die dem exakt entgegen gesetzt ist, was sie vordergründig zu zu verteidigen beansprucht. Da mithin ‘wählen’ und ‘nicht wählen’, zumal ‘nicht wählen gehen’ gleicher maßen innersystemische Entscheidungen sind oder betreffen bzw., bewusst oder unbewusst voraussetzen, gibt es, was die ‘Unterstützung des Systems’ angeht, keine Differenz zwischen ‘wählen’ und ‘nicht wählen’ in Sinne dessen, was hier Gegenstand der Betrachtung ist.

Ich kann und will hier die gesamte ‘Übersetzung’ des zitierten Blogbeitrags in das entscheidungstheoretische Paradigma hier nicht ausarbeiten. So wäre z. B. Einiges zu der Behauptung zu sagen, der ganze Sinn der Demokratie bestünde darin, ‘zur Wahl zu gehen’. (Vgl. oben die Einleitungssätze: “Schon seit Jahren beziehe ich die Stellung, jeder soll wählen gehen und sein Wahlrecht ausüben. Das ist der ganze Sinn einer Demokratie.Das ist haarsträubend, mindestens aber ergänzungsbedürftig, als Aussage sachlich jedenfalls nicht tragfähig.).

Das Mindeste, das es zu verstehen und vorauszusetzen gilt für jede Diskussion über ‘Wahlverhalten’ (Ist ‘wählen’,  Entscheiden ein ‘Verhalten’, wenn Verhalten ein Phänomen ist, das sich nur mittels Beobachtung der Bewegungen eines Organismus durch einen ebenso externen wie ‘kompetenten’ Beobachter im physischen Raum ‘feststellen’ lässt? Wohl kaum. Dann ist aber der allseits gebräuchliche Ausdruck unsinnig!) ist, dass es unter den genannten Umständen, die das ‘System’ gerade definieren durch die Struktur eines Wahlrechts (an dem die Verpflichtung durch Verordnung nichts ändert!) keine Nichtwähler innerhalb der Untermenge der zur politischen Wahl ggf. Berechtigten oder Ermächtigten gibt, sondern nur die Teilmengte der von der politischen Wahl dauernd, temporär oder durch andere Definition Ausgeschlossenen. Die zur Wahl Berechtigten, die Wahlbürger ex definitione, treffen so oder so in jedem gegebenen Falle eine, und zwar ihre Wahl. Das gilt systemisch, also ohne Rücksicht auf das, was sie ‘meinen’ mögen, also auf das, was ihr Bewusstsein ihnen zu sagen hat, also etwa, wenn der Eine oder Andere, in Übernahme eines verbreiteten, aber systemisch nicht stimmigen Sprachgebrauch, ‘erklären’, die ‘seien’ Nichtwähler, ‘boykottierten die Wahl’ usw., und auch unabhängig davon, was die im Kaffeesatz ihrer Zielgruppendogmatik Medienauguren verkünden.

Dasselbe gilt wohl für die scheinbare Antithese Tun/Nicht-Tun. (Vgl. den ersten Teilsatz des viertletzten Satzes des zitierten Blogs: “…den Defätisten, an denen die aufgeben, immer einen Grund suchen nichts zu tun…”). Handeln und Nichthandeln sind funktional systemisch äquivalent und sachbezogen bzw. problembezogen zu beurteilen. Es kann u. U. gerade richtig sein, nicht zu tun, insofern ‘nichts zu tun’ genau genommen unmöglich ist, das Nicht-Mögliche, nicht nur das zufällig gerade Nicht-Seiende. Auch hier wird also etwas miteinander vermengt, was nicht dasselbe ist, insofern Nicht-Handeln nicht gleichbedeutend ist mit Passivität oder Ignoranz oder gar ‘Defätismus’, zumal wenn man an den keineswegs unschuldigen Fall der ‘Tarnung’, der Mimikry denkt, oder den für das Überleben mancher Lebensformen geradezu lebensrettenden ‘Totstellreflex’, das ‘In-Deckung-Gehen’ und die Vorbereitung der Aktion mittels Angleichung an das Unlebendige oder das scheinbar Passive, etwa das pflanzliche Leben, das Blatt im Wind oder der Strömung, das Versteck ‘unter dem Bauch des Hammels’, die Angleichung des (listigen) Menschen durch ein kalkuliertes Herabsinken ‘unter das tierische Leben’, das aus der Höhle des Polyphemos führt. Das Missverständnis besteht auch hier darin, dass man sich an der Aktion, an einer beobachtbaren Bewegung zu orientieren habe um die Bedeutung von Tun bzw. Handeln zu verstehen. Handeln hat aber nicht notwendig unmittelbare Folgen im physischen Raum. Es hat mindestens immaterielle Voraussetzungen. Das gilt trotz des Nachweises, dass selbst rein mentale Vorgänge aus (virtuellen Aktionen) entstehen und auf sie bezügliche Reize darstellen, wie man vom Verhältnis von Denken und Sprechen (als Artikulation) weiß. In jedem Fall muss man sich vor dem Missverständnis bewahren, Handeln sei ohne Weiteres ein beobachtbares Verhalten, als Ortsbewegung im physischen Raum, als einem physikalischen Koordinatensystem.

Das gilt dann auch für ‘Unterstützung des Systems’. Jede Entscheidung ist innersystemisch. Das ‘Problem’, welche Entscheidung das System unterstützt oder nicht ist ein Scheinproblem, Produkt eines semantischen Irrtums, was immer das für das System bedeutet, oder für den oder die, die meinen, so ‘zu entscheiden’, aufgrund von Impressionen. Man wird die den oben zitierten Blogbeitrag also zunächst auf das hier angegebene Paradigma übersetzen müssen damit sie überhaupt intelligibel werden. Es mag allerdings sein, dass das auch zu einer Revision ihrer Bewertung im Licht eines Urteils führt, das an politischer Aufklärung und ‘Orientierungshilfe’, wenn es denn darauf ankommt, wenigstens der Intention nach so interessiert ist wie der Autor des zitierten Blogbeitrags das zu beabsichtigen scheint, wenn ich das richtig verstehe.

Es ist daher gut zunächst den unangemessenen Sprachgebrauch als Konditionierung zu erkennen und zu revidieren im Sinne eines korrekten Verständnisses des Systemzusammenhangs , den ein politisches Wahlrecht konstituiert.

Und man wird dann auch ein Urteil darüber finden, ob die dringende Aufforderung: “Reißt Euch zusammen und geht am Sonntag ins Wahllokal” mehr und anderes bedeutet als die einmal in der Produktwerbung gebrauchte, in die Form des in der Identifikation mit seiner Seelenverfassung (die auch die Grundlage für die Abhängigkeit sein mochte) gebrachte Aufforderung an Nikotinabhängige zur Nachahmung eines heldenhaften Vorbilds: “Ich gehe meilenweit für eine Camel”, ergo faktisch: Im Dunkeln und nach Ladenschluss durch den nächtlichen Dschungel der Großstadt bis zum nächsten Kiosk, was ja keine Wahl ist, sondern eine Operation, Verhalten im Raum, das im Unterschied zum Aufsuchen des Wahllokals belohnt wird mit der Befriedigung des durch die Abhängigkeit erzeugten ‘Bedürftigkeit’, die von der Souveränität des Urteils so weit entfernt ist wie das Erleben der Welt von ihrer formal richtigen Wahrnehmung und vom daran erst anknüpfenden informierten Urteil über sie als eine unter anderem wenigstens semantisch und pragmatisch vermittelte ‘Wirklichkeit’ für ‘uns’, also wenigstens die Tierart homo sapiens, darüber hinaus für den ‘Menschen’ im Sinne eines soziokulturellen Konzepts, das toto coelo unterschieden ist von dem, was die darwinistische Biologie über die ‘Arten’, die Lebensformen im Sinne von ‘Star-Trek’ und ‘Star-Gate’ im Anschluss an den Behaviorismus einer Wissenschaft zu besagen meinen, die gut als Theorie und Wissenschaft gewordener ‘Faschismus’ (Totalitarismus), jedenfalls aber Grundlage der Politik als globaler Massentierhaltung der Nutztierart homo sapiens längst war in den USA und dem Sowjetreich (ob nun Watson und Skinner  einerseits oder Pawlov andererseits) bevor Nationalsozialismus und Stalinismus Europa heimsuchten, als unmittelbare Folgen des ersten Krieges des Jahrhunderts der gr0ßen, säkularen Dekompensation, deren Folgen von den als ‘Meisterdenker’ verbeamteten Staatsagenten der ‘Soziologie’ als ‘Moderne’ (mit oder ohne ‘post’) systematisch verharmlost werden, so als sei der ‘Fortschritt’ oder ‘die Entwicklung’ oder die ‘Paradigmenwechsel’ oder die ‘soziale Veränderung’, neuerdings die ‘Globalisierung’, der man inzwischen konzediert, es habe sie schon immer gegeben (das scheint das Schicksal all dieser Neologismen zu sein, dass sie sich nach rückwärts projizieren und sich die Vergangenheit unterwerfen, wenigstens in der Einbildung ihrer Angestellten.) säuberlich von allem abgesondert werden, was mit Blut, Massenmord, Kindesmissbrauch und Schändung und Vergewaltigung (im Maßstab der Weltkriege), allgemein mit der systematischen Traumatisierung als globalem Dressur- und Erziehungskonzept zu tun hat, das die großen Predatoren über die als ‘die Menschheit’ hochgelobte Biomasse des homo sapiens verhängen, während sie den ‘praktisch Bildbaren’ ‘den Wasserkopf streicheln und ausrichten lassen: “Nein, Du hast keinen Wasserkopf.”

(Und auch über diese Formulierung kann man sich wieder so aufregen, als sei von Belang, DASS der Bote etwas sagt, und nicht, WAS er damit und von wem übermittelt. Aber nicht der Bote ist der Predator, dessen Absicht er den Schafen und Hornträgern verrät, die sich im nächtlichen Pferch gewarnt sehen vor ‘falschen Propheten’, vom Gebell der Hütehunde, die vor der Bestie warnen, zu Recht, denn sie warnen den Herdenhalter vor der umherschweifenden Konkurrenz, die der Eigentumstitel an der Herde ausschließt vom Mitgenuss des Fleischs der Herde, während er die Hütehunde belohnt für treue Dienste, mit Professuren, Orden, Ämtern und finanziellen Anreizen usw. Denn Hütehunde, das sind die Hunde, die bellen, aber nicht beißen [eine brauchbare Charakterisierung der Angestellten der ‘Systemsemantik’, um die Konnotationen zu vermeiden und die Reflexe, die mit ‘Propaganda’ und ‘Ideologie’ oder ‘Manipulation’ systemsemantisch derart assoziiert sind, dass sie aufgrund der Dressuren der aversiven Konditionierung mittels des ‘öffentlichen Diskurses’ nur Verwirrung stiften und Automatismen auslösen, die sich auch gut als spontane, punktuelle, auf einen definierten Reiz aktivierte Krampfanfälle verstehen lassen] oder nur ‘die Anderen’, und dafür mit ‘Partizipation’ belohnt werden.

Nicht zufällig konkurriert von Anfang an die Aufklärung seit Sokrates und Platon mit den Priestern und Sozialarbeitern und ‘Psychiatern’ und ‘Therapeuten, den Scharlatanen, Versicherungsvertretern und Beratern in eigener Sache sowie den Sozialtechnologen, mit dem wiederkehrenden Ergebnis des Sieges der Letzteren über die ‘verbliebene Kindlichkeit’ der Herde in der kombinierten Utopie zwischen Orwell und Huxley, zwei Briten, die ihre Grunderfahrungen aus ihrer Umgebung zogen, und nicht von ‘Anderswo’=Allotopia, um daraus ein ‘Utopia’=Nirgendwo zu basteln, dem keinerlei Erfahrung entspräche.)

Was immer Aufklärung sein mag, sie ist nicht identisch oder in irgend einer Hinsicht gleich mit Proselytenmacherei im Dienst und Namen der eigenen Großartigkeit, einem Führersyndrom, dem hoffentlich die massenpsychologischen Voraussetzungen abgehen, wie immer das mit dem Einzelnen ist, der sich auf welche Weise auch immer in die seelische Verfassung versetzt sieht, die nach dem Muster der Reiz-Reaktionspsychologie nach dem response verlangt auf den Stimulus, der sie zu sein meinen kann, während die der Sache nach ihrerseits schon response ist, Reaktion, also weder Urteil noch Entscheidung noch Handlung.

Worauf kommt es bei alledem an? Ich meine, dass eine erfolgreiche 'Systemopposition' in einer gut gemeinten politischen Absicht - das ist vermutlich, wenn man fragt, die aller politisch Aktiven, und zeigt die Grenzen der Befragung und der 'Meinungsumfragen' - nur Aussicht auf Erfolg hat, wenn sie die Grenzen wirklich zu reflektieren vermag, die der Systemzusammenhang der Sprache, dem Denken und der Artikulation auferlegt, ob das nun beabsichtigt ist oder nicht, und ohne Rücksicht auf solche eventuelle Absicht. Das, was an Versuchen dieser Art historisch vorliegt, verweist, wo es ordentlich durchgeführt ist und selbst wo und wenn es an dieser oder jener Stelle aus der Kritik in die Affirmation umbiegt, auf das Maß an Konzentration und Anstrengung, die dazu erforderlich ist. Vor allem muss man sich dessen zu vergewissern versuchen, ob und wie das eigene Bewusstsein infiltriert ist von unerkannten und schlecht zu durchschauenden Ideologemen, also einer Systemsemantik, die sich aus 'Motiven' speist, die eine Undurchsichtigkeit des Systems auf seine grundlegenden Funktionsprinzipien zu verhindern oder zu vereiteln imstande ist. Der 'öffentliche Diskurs' ist Teil der Systemsemantik und erfasst alle, sowohl die 'Meinungsführer', Agenturen der 'Selbstexplikation' des Systems, deren Personal buchstäblich davon lebt, erfolgreich eine bestimmte Selbstexplikation des Systemzusammenhangs zu generieren und auf dem Wege der Multiplikation und der Ausbildung millionenfacher Echos, die sich wechselseitig verstärken, Überzeugungen zu verfestigen, die unbefragt in Gebrauch bleiben. Dazu gehören Sprachregelungen, die oft von den zur Verfügung stehenden oder der strukturierten Überlegung möglichen Einsichten und Durchsichten sehr weit entfernt sind und dennoch nicht korrigiert werden. Der Zusammenhang dieser Überzeugungen bildet ein funktionales Äquivalent dessen, was man im Blick nach 'rückwärts' als 'Religion' zu identifizieren vermag, also im Sinne eines Klischees, das seinerseits verhindert, dass durchsichtig werden kann, dass es diese Form der verbreiteten Überzeugung aller, ein mehr oder weniger generalisiertes Wirklichkeitsmodell, das vor allem semantisch stabilisiert wird oder mindestens auch semantisch stabilisiert wird, unter den gegenwärtigen Umständen mehr denn je mit der schweren Artillerie der Massenmedien und der 'Wissenschaft' unter Einschluss seiner neuesten Auflage als INTERNET, und mit der leichten Panzerung der Alltagssprache, die das absinkende höhere sprachliche Kulturgut auf dem Wege der verstaatlichten Erziehung und der sich einspielenden Alltagskonversation, in der sich alle mitteilen, dass sie alles schon wissen, und jede Information sogleich zum millionenfachen, milliardenfachen Echo alltäglicher Redundanz verstärkt wird, zu einem sprachlichen Filz über dem bodenlosen Abgrund dessen, woraus sich das Artikulierte zum Bewussten erhebt, ohne dass der Umstand, dass es bewusst ist, insofern es artikuliert ist, auch eine angemessene Verfügung des Bewusstseins über das quasiautomatisch mit ermöglicht, was sich unter diesen oder jenen Umständen nicht zuletzt aufgrund von Systemstruktur gewordenen Massendressuren bzw. Massenkonditionierungen zum Allgemeinen verfestigt, dem, wovon alle überzeugt sind, dem Boden dessen, worüber alle miteinander im Streit liegen mögen.

Die Aufgabe jeder Systemopposition, die sich ihres möglichen Erfolges sicher sein will, ist es daher, dieses sprachliche Einsickern in die mehr oder weniger bewussten Voraussetzungen des bewussten Denkens, der Handhabung von Sprache und Kommunikation, möglichst umfassend zu versichern. Das ist die Absicht dieser Überlegungen. Das in dem zitierten Blogbeitrag Gesagte lässt sich, soweit es intelligibel ist, mit Sicherheit in einer bewusster gehandhabten entscheidungstheoretisch Orientierung reformulieren. Die Haupteinsicht mag sein, dass es keine Opposition von Außen gibt und keine Möglichkeit sich aus dem Systemzusammenhang, als semantischem Kontext herauszureflektieren um dann von Außen oder Oben eine Kritik einzubringen. Der Einsatz der Kritik erfolgt aus dem Systemkontext heraus, auf dem Boden seiner Semantik, deren Internalisierung unausweichlich der Reflexion darauf vorausgeht, und zwar in gewisser Weise 'unvordenklich'. Das ist es ja, was die Eigenart der Anstrengung ausmacht, die sich der Voraussetzungen der eigenen Bewusstseinsbildung im Nachhinein - gewissermaßen nachdem das Unglück, das es zu vermeiden gegolten hätte, schon unausweichlich zum Teil (mindestens) dessen geworden ist, was man die Person, seine Identität, sein eigenes Selbst oder Ich dann zu erleben beginnt bevor man eine Vorstellung davon zu entwickeln vermag, was das bedeuten könnte.

In diesem Sinne ist bisher noch immer und nach wie vor jenseits auch nur der leisesten 'wissenschaftlich' belehrten Ahnung und Neugierde, was der Ausdruck 'Kindesmisshandlung', ein von den jeweiligen 'Erwachsenengenerationen' ausgehende systemischer organisierter und institutionalisierter Handlungszusammenhang, der die höchsten Rechtfertigungsgrade genießt, wirklich, im Blick auf die Geschichte als kollektives Trauma, bedeuten muss, als ein blind erneuertes, aus der Tragödie der eigenen Misshandlung, Schändung und dem systematischen Missbrauch bedeuten muss. Das ist eigentlich seit der Erfahrung des zwanzigsten Jahrhunderts, jenseits der Positionen des organisierten Verfeindungszwangs, den die gegenwärtige Sprache der Politik als scheinbar universales Schema in den soziokulturellen kapitalisierten Zusammenhang des Lebens von Menschen global vorgetrieben hat, im Prinzip evident und zutage liegend. Was daran hindert, dass es nicht nur, als unbewusst gegenwärtige Traumatisierungsfolge erlebt und ausagiert, sondern auch als das, was es ist, bewusst wird, ist unter anderem die nach wie vor autoritativ wirksame Massenkonditionierung, die postfaschistisch nur deshalb eine andere, 'weichere' Form angenommen hat, weil die erfolgreichen Massentraumatisierungen, die ebenso wirksame Domestikationsvorgänge dre Tierart 'homo (sapiens)' [lies: 'sapiens gestrichen'. Es ist ja eine ebenso arrogante wie blödsinnig überhebliche Selbstnobilitierung, die nur deshalb möglich ist, weil die anderen Lebensformen nicht widersprechen können, auch weil ihnen der Sinn für das Verständnis des Gemeinten ganz zu Recht vollständig abgeht.] darstellen, die Anwendung unmittelbar totalitärer Gewalt oder ihre direkte Androhung in the meantime erübrigen. Die durch das System gewordene Trauma domestizierten Tiere laufen 'smoothly' durch das System der Sortiermaschinengatter in die Verwertungszielbestimmungen durch, um an jeder binär kodierten Abzweigung widerstandslos und 'freiwillig', mit ihrer Zustimmung, abkassiert zu werden, bis zur Beerdigung, der Entsorgung auf eigene Kosten. Das verträgt sich problemlos mit einem Massentourismus Überbleibsel der Gräberkultur Ägyptens, der die Nutztiermassen der Moderne staunend versammelt an Orten, die das genaue Gegenteil dessen repräsentieren, was ihnen geschieht und dem Schicksal der fleischliefernden Nutztiere aufs Haar ähnelt, mit dem Unterschied, dass sie die Verwertung durch Arbeit erleben, während die anderen Nutztiere, die man mangels besserer Verwertungsmöglichkeiten - sie können keine Relativitätstheorien schreiben und keine Wasserstoffbomben bauen und man kann es ihnen auch nicht andressieren - an sie verfüttert, praktischer Weise unmittelbar Fleisch, als Energie, Sprit liefern, die die Nutztierrasse 'homo (sapiens)' smoothly 'laufen' lässt. Die vegetativen Lebensformen dienen wiederum als energetischer 'Input' für die Energie in Form von 'Fleisch'. Das gesamte System ist sublimierter Kannibalismus in sich selbst und darüber hinaus eine Fresshierarchie von Mördern vom Phytoplankton aufwärts, Autokannibalismus als Inbegriff des Lebens, der sich im geistigen Tierreich des Daseins des homo (sapiens) vollendet, das diesen Autokannibalismus in sich abbildet. Das ist es, was es gälte aufzuheben, aber wie soll das gehen. Ganz gleich wie das gehen kann, ist es zunächst einzusehen.

Das (nuklear bewaffnete) Finanzkapital ist nichts als die Art, wie der Autokannibalismus der innerartlichen Beziehungen im Dasein der Tierart homo (sapiens) derzeit seine organisatorische Form strukturiert. Die Geburt dieses Systems ist älter. Sie entspringt in dem Augenblick, in dem es die ersten erwirtschafteten Überschüsse über das bloße Überleben ermöglichen, die gewaltsame Enteignung der originären Produzenten zum Systemprinzip zu erheben. Der allgemeine Titel für diese Form ist der der 'Hochkultur'.

Entsprechend ist der Ursprung des 'Staates' zu betrachten, weniger vielleicht um seiner Denunziation willen als um der Zähmung, der unbedingt erforderlichen Domestikation der Predatoren willen, die das Systempersonal und seine Organisatoren ausmachen. Erst wenn man das anerkennt, kann man auch erkennen, worauf wenigstens derzeit alle so genannten Emanzipationen und Chancengerechtigkeiten hinauslaufen müssen, insofern 'Erfolg', jeder Erfolg gleichbedeutend sein muss mit einer erfolgreichen Rekrutierung durch die Predatoren, mit dem erfolgreichen Aufrücken in deren ranks and file. Das gilt für die antirassistischen Bewegungen so gut wie für die weibliche Emanzipation. Was heraus kommt, hätte man schon längst ablesen können an den Rekrutierungsprinzipien des 'Adels' aller Großreiche, den alten Militärimperien und am Schicksal der 'Hochreligionen', so gut ihres Personals wie ihrer geistigen Substanz, ihre Transformation in Sozialtechnologien und Sozialtechnologen, bis hin zu Psychiatern, Therapeuten und Sozialarbeitern, dem 'niederen Klerus' der 'wissenschaftlichen 'Moderne'. Es war die erfolgreiche 'Kritik der Religion', die die 'Verwissenschaftlichung' derselben Scharlatane erzwang, indem sie sozusagen des Bedarf nach ihrer neuesten Variante selbst generierte, um sich schließlich mit den geduldeten, weil ungefährlich gewordenen, aber nützlich gebliebenen Vorgängern und Konkurrenten wiederzuvereinigen, und sich endlich auch aus religiösen in 'politische' Parteien umzutaufen mehr als zu wandeln. Die politischen Parteien sind vielmehr die Parteien des zunächst auf dem Boden und in der Sprache der überkommenen Religion, also dem überkommenen und einzig verfügbaren Artikulationsmedium sich formierenden und einander entgegensetzenden Bürgerkriegsparteien, und ihre Nachfolger im Systemzusammenhang des Nationalismus, der fadenscheinig werdenden Pseudoreligion, dem Religionssurrogat der so genannten Moderne. Es sind nach wie vor wie immer gezähmte Bürgerkriegsparteien, eingebunden in den geschlossenen Horizont des Schemas des Verfeindungszwangs, aus dem die tödliche Drohung nur scheinbar entfernt, vielmehr vorerst ausgeklammert und verschoben auf das globale System erscheint, insofern die nuklear bewaffneten Predatoren sozusagen die Samthandschuhe des Tierpflegers überstreifen um die Krallen des Fleischfressers zu verbergen, sowie die Lefzen über den Reißzähnen möglichst in der Öffentlichkeit abgesenkt halten so lange sich damit auskommen lässt. Bekanntlich genügt es, den gezähmten Herbivoren die Peitsche zu zeigen. Ihre Absicht, den Schmerz zu vermeiden, lässt sie 'smoothly' durch das System der Sortiergatter der Verwertungsmaschine laufen. Der Rest ist eine öffentliche Unterhaltung über die beste Methode 'artgerechter Haltung' zur Erzielung des optimierten Output entsprechend einer auf den routinemäßig organisierten Betrieb abgestellten laufenden Produktion. Aber ebenso bekanntlich lassen sich auch die Carnivoren auf dieselbe Weise zähmen. Sie entgehen damit der ihnen drohenden Ausrottung oder der Einweisung in Reservate. Damit ist die Aufgabe eigentlich hinreichend umrissen. Was man dann noch zu verhindern hat, durch Systemstrukturierung, ist, dass die 'Hornträger', die Herbivoren ihren Instinkten nachgeben dürfen und sich der Begriff des 'Erfolges' heimlich mit den Primitivismen der 'Partnerwahl' und den damit verbundenen Paarungsritualen auflädt, etwa den Brunftritualen der Männchen, die 'klären', wem das Vorrecht zur Begattung der Weibchen zusteht, und dem komplementären Opportunismus der Weibchen, die dabei das Publikum bilden, mit allem, was sich im geistigen Tierreich des Daseins der Tierart 'homo (sapiens)' daran anzuknüpfen vermag an sich organisierender Wiederkehr des Verdrängten.

Das unvollendete an dem 'Projekt der Moderne' - wie das gelegentlich genannt wird - ist am Vorherrschen des Schemas des absoluten Verfeindungszwangs zu ersehen ebenso wie an der Rhetorik der Unversöhnlichkeit und der Hartnäckigkeit des äonenalten Anspruchs der Predatoren in 'Menschengestalt', die zuerst entdeckt haben, dass die eigene Art die den höchsten Ertrag versprechende Jagdbeute ist.