Romantische Landschaft mit Menschenopfer

Romantische Landschaft mit Menschenopfer
Weißt Du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt...

Freitag, 29. Juli 2011

Ein weiterer Sommer

 

Noch ein Sommer.

Oder: Ein endloses Gedicht.

18./28. Juli 2011

mask

Ein Sommer kommt, ein Sommer geht,

Bald sind wir wie vom Wind verweht.

Was uns geschenkt ward wird genommen,

Und kaum sind wir ins Sein gekommen,

Wird uns der Ausgang schon gewiesen.

Bald sind wir wie niemals gewesen.

 

Das Schicksal leistet sich den Scherz:

Es bricht uns gleichmütig das Herz,

Und immer kämpft unser Geschlecht

In einem sinnlosen Gefecht.

Selbst wenn wir siegen, immerfort,

Winkt uns am Ende nur der Tod.

 

Solche Belohnung winkt dem Kind,

„Wenn sie schön brav gewesen sind.“

Wir sind von Anfang an verloren.

Oh, wäre ich doch nie geboren.

Wenn je ein Schöpfer wär' gewesen,

Er hätte dies nicht zugelassen.

 

Was wäre das denn für ein Gott

Der uns 'todkrank' geschaffen hat?

Ein böser Neider, voll von Tücke,

Dass er auf uns hernieder blicke:

Wie wir uns mühen, krümmen, strecken

Um dann am Wegrand zu verrecken.

 

Und der sich köstlich amüsiert,

Wenn ein Bandit uns massakriert,

Oder die Bestie gar belohnt,

Die Menschen schindet und verhöhnt.

Und den, der an der eigenen Art

Als Nutztierhalter sich vergeht:

 

Ein Gott von Pfaffen, der erfunden

Zur Werbung von 'Expertenkunden'!

Und ihre postmodernen Erben.

Die fahren fleißig fort zu werben,

Wo Saul - als Paulus - klar erkennt:

„Ich werd' Versicherungsagent.“

 

Ich werde Doktor, Mediziner...

Als Zahnarzt werd' ich Großverdiener.

Als Psychologe werd' ich heut'

Am besten Psychotherapeut.

Und ich verkaufe auch am Ende

Den Sklaven noch die 'Riesterrente'.

 

Als 'Banker' aber zock' ich: Zapp!

Den Deppen ihr ‘Vermögen’ ab.

Ich weise dabei darauf hin:

'Erklärung' gibt Professor Sinn.

Der ist auf seinen Auftritt geil,

Kassiert dabei je seinen Teil.

 

Während Millionen stumm verrecken

Sorg' ich für meine Depositen,

Und dass die Explikationen

Nachhaltig alle Flächen decken.

Die ganze menschbewohnte Welt

Wird so rhetorisch betoniert.

 

Die Philosophen wie man hört,

Haben die Welt stets gern verschont,

Sie haben nicht modernisiert,

Sie haben mehr interpretiert.

'Es kommt drauf an sie zu verändern.'

Nun ja, das hören wir doch gern.“

 

'Revolution? Dass wir nicht lachen.

Das können wir längst besser machen.

Wir sorgen doch viel länger schon

Für permanente Revolution.

Sie ist Prinzip aller Aktionen,

Damit wir niemanden verschonen.

graveyard

Ziehen wir so, mit schönen Grüßen

Den Teppich unter allen Füßen,

Und allem Urteil weg, mit List –

Während die Folge der Aktion

Von Anderen zu tragen ist –

Können wir immer sicher bleiben,

 

Die Nutztiere zum Schlachthof treiben,

Damit sie auf der Strecke bleiben,

Die Herde durch die Gatter treiben,

Damit wir ihre Herren bleiben,

Sie mittels 'Fortschritt' weiter treiben

Und von ihrer Arbeit leben.

 

In Übung dieses Immergleichen

Schreiten wir fort, hin über Leichen –

Nur dass dies, statt 'Revolution'

anders benannt ist: Innovation! –

'Konservativ' ist auf einmal

Mehr als nur erzradikal.

 

Das Radikalste, dass es gibt,

Ist was WIR tun und UNS beliebt. --

Was wir seit je und immer tun,

Unter dem Titel der 'Reform'. --

Vor denen Kaiser und Cäsaren

Allenfalls Kleinhandwerker waren.

 

Alle großen 'Weltenlenker',

Alle Propheten, alle Denker,

Sind, wenn es uns denn je betraf,

Nur Kinder auf dem Ponyhof.

Wir ihr es dreht oder auch wendet:

Durch uns begann wie alles endet.“

flower

„Der Homo sapiens, in der Masse,

Ist nichts als eine Nutztierrasse.

Sie halten sie in vielen Ställen,

Weil sie ihr 'Fleisch' gern nutzen wollen.

Im Großen Ganzen und vor allem

Seid ihr, wenn's recht ist, Kannibalen.“

 

Das kannibalische Verbrechen,

Kann ungestraft begangen werden

Da ist nur Anklage, nicht Recht

Dem Ankläger geht’s immer schlecht.

Und wie er immer formuliert

Er ist vorher schon diffamiert.

 

Er ist 'moralisch', 'religiös',

Er ist faul, feig, beklagt sich bloß;

Man hat immer schon erkannt:

„Die Looser sind bloß larmoyant.“

Noch nie hat man eigens beachtet

Wenn Vieh blökt bloß weil man es schlachtet.

 

Die Hammel wollen ewig leben

Man muss ihnen mehr Arbeit geben

Denn quält man sie auch immerfort

Fürchten sie doch noch mehr den Tod

Man muss sich derart nicht genieren

Leben als Terror zu inszenieren.

 

Sie halten fest trotz aller Qual

Sie lieben dieses Jammertal

Den Esel, der die Lasten trägt.

Freut's, wenn man die Last erhöht.

Das beste Nutztier freilich ist

Das Tier, das ‘Homo sapiens’ heißt.

 

'Sozialisation' ist, was bewirkt

Dass man es derart motiviert,

Dass es selbst zusammenklaubt

Wovon es dann sein Gefängnis baut.

In dem es sich dann ohne Rest

Den 'Guten Hirten' überlässt.

 

Die es von da an treu begleiten,

Und ihm sein Dasein aufbereiten,

Anstelle anderer Predatoren,

Und im Gewand von 'Hochkulturen'.

Die definieren IHRE Welt:

Der Gott der Bestie ist das Geld.

shimpanzee

Aus Wappen aller Herrscher starren

Nur Bestien, der der Beute harren,

Als Bild des Anspruchs, der die Welt

Der 'Hochkultur' zusammenhält.

Und alles steuert, alles lenkt.

Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.

 

Und der Pastor, gerufen eilig

Ruft nichts als: „Heilig, heilig, heilig!“

Der Wissenschaftler, sehr modern,

Verlegt sich aufs Beweisen gern.

Er bestätigt den Befund

Mit einem allervorletzten Grund.

 

Oder nach Wahl mit Empirie,

Mit Fakten, Daten oder Gründen,

Mit statistischen Befunden –

Milliarden Fliegen sollten irren,

Wenn sie Kothaufen umschwirren?

Das kann doch nur den Schluss zulassen:

 

Ihr müsst noch viel mehr Scheiße fressen! –

Im Unterschied zu Religionen

Mit Alternativillusionen...

Der Gott der Lämmer ist ein Lamm.

Das schert man über einen Kamm,

Und erklärt dem Lamm voll Hohn:

herd

„Das ist BLOSS eine Religion!“

Es kann daher durchaus nicht geh'n

Hier Grund für ein Gesetz zu seh'n.

Das etwa sollte dies gebieten:

'Du sollst nicht (Deinesgleichen) töten.'

Und schließlich kann man noch ausweichen:

 

„Wir sind eben nicht Euresgleichen,

Als Leuen, Adler und und als Hirten,

Die wir als eure Herr'n gebieten.

Ihr schmückt den Tisch, wenn wir bewirten.

Als Braten ohne Kopf und Darm.

Halten wir Euch im Ofen warm.

 

Unser Gott ist andersartig,

Und sein Wille unerforschlich.

Er ist, dass es nur keiner wage,

Jenseits jeder Lämmerfrage,

Und unerforschlich wie er ist,

Setzt er die Zeit des Schlachtfests fest.

 

Sein Ratschluss ist auf jeden Fall

Immanent ganz rational.

Die Nachzucht, Pflege und Kontrolle

Erlaubt er uns in jedem Falle,

Und zwar ganz gewissenhaft

Mittels moderner Wissenschaft.

 

Das erübrigt alles Wähnen

Nach bekannter Lämmerart

Während alles Weiterfragen

Sich damit erübrigt hat!“

Doch man fragt man sich dann doch durchaus:

Warum, wie halten die das aus?

holyrock

Denn: Ein Sommer kommt, ein Sommer geht…

siehe oben